angstfreie Praxis

Angstfreier Tierarztbesuch

Wer hat Angst vorm Tierarzt? - NIEMAND!

... Das ist unser ganz großer Wunsch.


Entsprechend gehören wir auch zu den wenigen angstfrei zertifizierten Tierärzten (Fear Free Certified Professional) in Deutschland und in Bayern.

Was bedeutet angsfreier Tierarzt?

Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass wir keine Angst vor den Tieren haben. Es bedeutet, dass wir alles dafür tun, damit Ihr Tier ohne Angst und Stress zu uns kommen und untersucht und behandelt werden kann.


Wie bereits erwähnt ist das Angstfrei-Konzept mehr als die Summe der einzelnen Maßnahmen. Es ist eine Einstellung! Unsere Einstellung, wie wir mit den Tieren umgehen: ruhig, sanft, geduldig und liebevoll. Unsere Einstellung, dass es nicht nur unsere Aufgabe ist, Tiere vor Krankheit zu bewahren, sondern auch vor Stress, Furcht und Angst.

Wir geben Ihnen hier zum besseren Verständnis und als Informationshilfe einen Überblick über einige der vielen kleinen Puzzelsteine, die wir anwenden. Die wichtigsten sind:

Der angstfreie Tierarztbesuch beginnt schon vor dem Tierarztbesuch:


  • Wenn Sie zum ersten Mal zu uns kommen möchten, nehmen wir bereits beim ersten Telefonkontakt wichtige Daten zu den bisherigen Erfahrungen Ihres Tieres bei Tierarztbesuchen und evtl. daraus resultierten Ängsten auf. Den ausführlichen Fragebogen können Sie hier herunterladen. Idealerweise schicken Sie uns diesen bereits vor Ihrem ersten Besuch ausgefüllt zu. Denn nur wenn wir möglichst genau wissen, was bei Ihrem Tier Angst auslöst, können wir dies bestmöglich vermeiden.


  • Wenn es sich um einen nicht dringenden, gut planbaren Termin handelt, beraten wir Sie, was schon vor dem Besuch daheim zur Stressreduktion getan werden kann. Lassen Sie uns einfach drüber sprechen.


  • Bei uns bekommen Sie speziell auf Sie, Ihr Tier und die geplanten Untersuchungen und Behandlungen abgestimmte Termine. So haben wir Zeit und Ruhe und können auf die besonderen Eigenarten und Bedürfnisse Ihres Lieblings eingehen.


  • Falls schon der Transport zu uns extremen Stress für ihr Tier bedeutet, so sprechen Sie dies bitte frühzeitig an. Wir beraten Sie, wie Ihrem Tier geholfen werden kann.

An der Anmeldung:


  • Am Anmeldetresen gibt es eine erhöhte Abstellmöglichkeit für Transportboxen. Erhöhte Standorte geben einen guten Überblick und damit ein Gefühl der Sicherheit.


  • Sie ziehen es vor mit Ihrem Tier im Auto zu warten oder mit dem Hund vielleicht sogar noch eine kleine Runde zu drehen, bis Sie direkt ins Behandlungszimmer durchgehen können? Kein Problem! Wir rufen Sie gerne auf dem Handy an. Alternativ haben wir ein spezielles Kundenrufsystem, das mehrere hundert Meter weit funktioniert.


  • Für Katzen verteilen wir mit Pheromonen besprühte Kuscheldecken. Diese können über den Katzenkorb gelegt werden. Sie dienen als Sichtschutz und die Pheromone wirken nachgewiesenermaßen entspannend. Im Behandlungszimmer dient die Decke dann als warme und flauschige Tischauflage.


  • Für die Hunde haben wir ebenfalls mit Pheromonen besprühte Halstücher in verschiedenen Größen bereitliegen.

Im Wartebereich:


  • Wir haben getrennte Wartebereiche für Hunde und Katzen bzw. Heimtiere.


  • Auch im Wartebereich gibt es unsere "Katzenparkplätze". Auf den Hockern können die Transportkörbe erhöht abgestellt werden. So ist Ihr Tier näher bei Ihnen und kann Sie sehen.

Im Behandlungsraum:


  • Wir haben getrennte Behandlungszimmer für Katzen und Hunde eingerichtet.


  • Für unser spezielles Katzenbehandlungszimmer gilt: Hunden ist der Zutritt strengstens verboten! So bekommen sensible Samtpfoten keine Angst durch Hundegeruch im Zimmer und an den Instrumenten.


  • Viele Tiere haben besondere Angst vor dem Untersuchungstisch. Daher  behandeln wir Ihr Tier nach Möglichkeit z.B. auch auf ihrem Schoß oder auf dem Boden. Für große Hunde haben wir einen separaten Behandlungsraum ganz ohne Tisch, dafür mit viel Platz und rutschfestem Bodenbelag.


  • Falls es doch mal nicht ohne Tisch geht: blanker Edelstahl ist tabu! Ohne rutschfeste Gummiauflage und Flauschidecke muss bei uns kein Tier auf einen Tisch.


  • Die Tiere bekommen Zeit sich an die fremde Umgebung zu gewöhnen und Kontakt mit uns aufzunehmen. Gucken, schnüffeln, erkunden: mit genug Zeit siegt oft die Neugier über die Skepsis. Gerade Katzen geben wir gerne viel Zeit, damit sie idealerweise freiwillig aus Ihrer Box kommen. Falls das (noch) nicht klappt, bauen wir die Transportbox auseinander. Daher sollten Sie immer nur Transportboxen mit abnehmbarem Deckel verwenden. Weidenkörbe sind - so schön sie aussehen mögen - gänzlich ungeeignet.


  • Wir beobachten die Körpersprache ihres Tieres genau und passen bei Anzeichen von Angst unser Tun genau an Ihr Tier an. Das bedeutet dann oft auch mal los zu lassen und "Alles auf Anfang" statt fester zuzupacken gemäß "Augen zu und durch".
  • Ein ganz wesentlicher Punkt: Bestechung! Oder etwas fachlicher ausgedrückt: Positive Verknüpfungen. Die größten Chancen haben wir bei den meisten 4Beinern mit Futter und Leckerlies. Wir haben für so ziemlich jeden Geschmack etwas Passendes da. Natürlich auch für Allergiker. Die Verkostung kann beginnen!


  • Einige Tiere lieben es gebürstet zu werden. Oder sie spielen für ihr Leben gern und vergessen dabei alles um sich herum. Auch das sind gute Möglichkeiten für uns, Ihren Liebling zu einem positiven Erlebnis bei uns zu verhelfen.

Nach dem Tierarztbesuch:


  • Wir machen uns bei jedem Besuch nicht nur ausführliche Notizen zur Krankengeschichte Ihres Tieres, sondern ebenso zu seinem Angstlevel, ob bestimmte Situationen besonders angstauslösend sind, welche Gegenmaßnahmen helfen, welches Futter am liebsten genommen wird usw. So können wir von Besuch zu Besuch immer besser auf Ihren Vierbeiner eingehen und dadurch das Angstlevel immer weiter senken.


  • Bei Patienten mit sehr starker Angst oder gar schon Panik beraten wir sie ausführlich zu möglichen beruhigenden und angstlindernden Präparaten wie Nahrungsergänzungsmitteln, Pheromonen oder ggf. auch angstlösenden Medikamenten.

Warum ist ein angstfreier Tierarztbesuch so wichtig?

Der offensichtlichste Grund ist natürlich:

Angst ist eine sehr unangenehme Emotion. Das gilt für unsere Tiere genauso wie für uns. Im Unterschied zu uns können Tiere dies jedoch nicht mit ihrem Verstand rational erfassen. Ihre Angst mag aus unserer Sicht unbegründet sein. Sie ist aber da! Und sie hat leider die Angewohnheit, das sie bereits durch kleine negative Erlebnisse verstärkt wird, während sie nur durch häufige und als stark positiv empfundene Ereignisse langsam über die Zeit geringer wird. Das ist auch der Grund dafür, warum wir leider bei vielen Tieren beobachten, wie sie nach nur einer einzigen schlechten Erfahrung von Besuch zu Besuch immer tiefer in die Angstspirale geraten. Und das, obwohl bei den folgenden Tierarztbesuchen doch "gar nichts Schlimmes mehr passiert".

Aus medizinischer Sicht hat Angst zahlreiche negative Aspekte:

Angst löst eine Stressreaktion im Körper aus. Dieser reagiert darauf mit der Ausschüttung verschiedener Hormone, allen voran Adrenalin und Cortisol.


Kurzfristig wirkt v.a. das Adrenalin. Es macht den Körper bereit für Flucht oder Angriff. Die Herzfrequenz und Atemfrequenz steigen, ebenso der Blutdruck. Weiterhin wird durch Adrenalin das Schmerzempfinden deutlich gesenkt. Dies führt zu dem häufig zu beobachtenden Phänomen, das wir alle kennen: beim Arzt tut es plötzlich gar nicht mehr weh. Bei uns in der Praxis führt das nicht selten dazu, dass Tiere plötzlich keine Lahmheiten oder andere Schmerzanzeichen mehr zeigen. Das erschwert die Diagnostik oft sehr.


Das bei Angst ausgeschüttete Hormon Cortisol hat einen längerfristigen negativen Effekt auf den Organismus. Das Immunsystem wird geschwächt und der Körper ist so anfälliger für Krankheitserreger und Infektionen. Regenerations- und Heilungsprozesse von z.B. Wunden finden verzögert statt.


Vom medizinischen Gesichtspunkt aus ist auch zu bedenken, dass sehr ängstliche Patienten oft nicht zu Vorsorgeuntersuchungen oder Kontrolluntersuchungen vorgestellt werden, weil die Besitzer verständlicherweise ihrem Tier den Stress ersparen wollen. Dadurch können jedoch das frühzeitige Erkennen von Krankheiten verhindert und Heilungsverläufe verzögert werden.

Eine Verminderung von Stress und Angst ist damit ein wichtiger Baustein für ein gesundes und langes Leben Ihres Lieblings.

Was können Sie tun um zu helfen?

Die enge Zusammenarbeit zwischen Ihnen und uns ist immens wichtig für den Erfolg!


Füllen Sie den Fragebogen für einen angstfreien Tierarztbesuch möglichst ausführlich aus. Denn Sie kennen Ihren Vierbeiner am besten. Schicken Sie uns den Fragebogen schon vor Ihrem ersten Besuch zu. So können wir uns ideal auf Sie und Ihr Tier einstellen und bestmöglich helfen. Wir können sie beispielsweise direkt in einen ruhigen Untersuchungsraum führen, ohne dass Sie im Wartebereich Platz nehmen müssen. Oder wir stellen den Klingelton des Telefons aus, wenn dieses Geräusch Ihr Tier ängstigt. Es gibt so viele kleine Schrauben, an denen wir drehen können, die aber in der Summe viel bewirken können.


Lassen Sie ihr Tier nüchtern (gilt nur für Hunde und Katzen, NICHT für Kaninchen, Meerschweinchen & Co.). Für viele weiterführende Untersuchungen wie Blutentnahmen, bestimmte Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen muss der Patient ohnehin nüchtern sein. Falls die Allgemeine Untersuchung ergibt, dass wir solche diagnostischen Schritte brauchen, so müssen wir keinen neuen Termin mit erneutem Transportstress vereinbaren. Hinzu kommt, dass wir bei einem nüchternen Tier jederzeit eine leichte Beruhigungsspritze geben können. Denn dies ist schonender für Ihren Liebling, als mit mehreren Leuten zu versuchen das Tier festzuhalten um eine notwendige Untersuchung durchführen zu können. Keine Angst: Alles passiert nur nach vorheriger gründlicher Untersuchung, einer genauen Besprechung und natürlich selbstverständlich immer nur mit Ihrer Zustimmung!


Bringen Sie die Lieblingsleckerlies Ihres Tieres mit. Der Tierarztbesuch soll kulinarisch wie Geburtstag und Weihnachten zusammen sein. Wir haben eine große Auswahl von Leckereien vorrätig. Auch für Allergiker. Falls Ihr Tier aber ein ganz heikles Leckermäulchen ist, wegen einer Allergie nur etwas ganz Spezielles essen darf oder Sie eine besondere Ernährungsform gewählt haben, so bringen Sie bitte etwas mit, was Ihr Tier essen darf und über alles liebt.

Auch hier ist es von Vorteil, wenn Ihr Vierbeiner nüchtern ist. Denn so rückt das Futter noch stärker in den Fokus und lässt andere Dinge eher unwichtig erscheinen.


Teilen Sie uns mit, wie es Ihrem Tier nach dem Besuch bei uns emotional ging. War die Heimfahrt in Ordnung? Ist es daheim wieder schnell zur Ruhe gekommen? Ist Ihnen etwas aufgefallen, was wir beim nächsten mal unbedingt lassen oder machen sollten? Rufen Sie uns dazu gerne an oder schreiben Sie uns eine E-Mail.

Nutzen Sie zusätzlich unsere Furchtlos-Sprechstunde

Alle oben erwähnten Maßnahmen für einen möglichst angstfreien Besuch in unserer Praxis gelten immer. Für jeden Besuch, bei jedem Tier!

Für Hunde bieten wir zusätzlich den Besuch unserer Furchtlos-Sprechstunde an.


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